Am nächsten Morgen fuhren wir um halb acht Uhr los. Um auf die
Hochebene von Kappadokien zu gelangen, müssen wir das Taurusgebirge
überqueren. Der Weg führte uns zunächst an der Mittelmeerküste
entlang. Kurz vor Manavgat bog der Bus ins Landesinnere ab. Es
war eine gut ausgebaute Strasse. Sie führte immer an den Berghängen
entlang. Mal bergauf und dann wieder ein Stückchen bergab. So
kletterte der Bus langsam hinauf zum Alacabel Pass auf 1825 Meter.
Das war der höchste Punkt unserer Tour. Die Straße war
dreispurig ausgebaut. Bergauf führten zwei Spuren, eine Kriechspur
und eine zum Überholen und bergab eine Spur. Gelegentlich
konnten wir Reste der alten Landstraße erkennen. Schmal war
sie und teilweise noch steiler. Aber auch auf der neuen Straße
mussten die Motoren der Fahrzeuge bergauf kräftig arbeiten. Unser
Bus fuhr zügig an den schwer beladenen Lastwagen vorbei. Bergab
galt es die Fahrzeuge kräftig abzubremsen, damit sie nicht zu
schnell fuhren. Da
war es auch schon geschehen, ein Lkw mit Auflieger war wohl zu schnell
den Berg hinab gefahren und lag in der nächsten Kurve auf der
Seite. Zum Glück war er auf die Hangseite des Berges gekippt.
Seine Ladung bestehend aus Tomaten oder Apfelsinen, so genau konnten
wir das nicht erkennen, lag verteilt um das Fahrzeug herum. Der Unfall
war wohl kürzlich geschehen. Einige Pkws hatten angehalten und
halfen.
Nach zwei Stunden Fahrzeit hatten wir ihn erreicht, den Alacabel Pass
und wenig später machten wir eine Pause auf dem nächsten
Rastplatz. Wir besahen uns die Gegend in aller Ruhe genauer. Im Süden
erkannten wir Schneefelder in Gipfelhöhe der Berge und im Norden
war auf dem Kamm ein Gebirgszugs eine Felsformation zu sehen, bei
der in der Mitte ein Stückchen fehlte.
Weiter links sahen wir einen passenden Felsen. Ob ein Riese ihn herausgebrochen
und dort abgelegt hatte? Wer weiß, es geschehen manchmal merkwürdige
Dinge zwischen Himmel und Erde.
Weiter ging die Fahrt auf einer Hochebene in 1000 bis 1200 Meter Höhe.
Diese Höhe werden wir erst wieder verlassen, wenn wir auf dem
Rückweg nach Antalya sind. Schnurgerade Straßen und ein
flaches, leicht hügeliges Land bekamen wir in der Folgezeit zu
sehen. In den Orten rechts und links der Straße sahen wir eine
oder mehrere Moscheen, zu erkennen an den Minaretten. Es ist Sache
der Bürger der Orte oder Stadtteile diese Moscheen zu errichten.
Nur der Imam wird vom Staat gestellt. In einigen wenigen Orten konnten
wir kein Minarett erkennen. Das sind Orte, in denen die Aleviten leben.
Aleviten beten in der Regel nicht in einer Moschee, sondern treffen
sich zu Kulthandlungen, in einem Versammlungshaus zur Rezitation von
Gedichten und zum rituellen Tanz. Ihre Versammlungshäuser haben
kein Minarett.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Kappadokien, die Anreise" ansehen!
Aufgenommen am 12.Mai 2010, bitte Lautsprecher
einschalten!
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